Medizintechnik

Moderne medizintechnische Geräte erfassen elektronisch eine Vielzahl von Messsignalen. Funktionen medizintechnischer Geräte können elektronisch angesteuert werden. Die Methoden der Systemdynamik können in vielfältiger Art und Weise dazu beitragen solche Geräte zu verbessern und deren Einsatz ergonomischer oder sicherer zu machen. Viele medizinische Messgeräte liefern dem Arzt Daten, welche diagnostisch schwer zu interpretieren sind und Messartefakte aufweisen. Mathematische Modelle können dazu verwendet werden Messartefakte zu erkennen und zu entfernen, sowie die Messdaten aufzubereiten um deren diagnostische Qualität zu erhöhen. Mathematische Modelle können auch dazu eingesetzt werden eine optimierte Steuerung oder Regelung für chirurgische Werkzeuge zu entwerfen oder Instrumente zu entwickeln die ohne eine komplexe Steuerung oder Regelung nicht möglich wären. Damit trägt die Systemdynamik zur Entwicklung sicherer und komplikationsarmer medizinischer Geräte bei.

Viele Arbeiten der Medizintechnik-Gruppe des ISYS sind in das Interuniversitäre Zentrum für medizinische Technologien Stuttgart - Tübingen (IZST) eingebettet.

Das im Bereich der Medizintechnik angesiedelte GRK „Intraoperative multisensorische Gewebedifferenzierung in der Onkologie“ arbeitet an der Entwicklung neuer Sensoriken. Sie sollen es Chirurginnen und Chirurgen in der Krebs-Behandlung ermöglichen, während der Operation mit hoher Auflösung bösartiges von gesundem Gewebe zu unterscheiden, und so helfen zu entscheiden, ob das Gewebe entfernt oder erhalten werden soll. Langfristig will das GRK zu einer besseren Patientensicherheit beitragen und mittels der Echtzeitdaten lange Operationszeiten verkürzen.

Unser Institut vertreten durch Herrn Prof. Sawodny übernimmt die Sprecherrolle zusammen mit Frau Prof. Sara Y. Brucker (Frauenklinik Universität Tübingen).